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01.08.2017

Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch

Wenn in der onkologischen Rehabilitation Freundschaften entstehen – drei Frauen berichten von ihrem Kennenlernen in der onkologischen Rehabilitation der Immanuel Klinik Märkische Schweiz.
Immanuel Klinik Märkische Schweiz - Nachrichten - Newsletter - Onkologische Rehabilitation - Gemeinsames Basteln

Als Uta Kowalski* im Sommer 2015 mit Ende 40 erfährt, dass sie Brustkrebs hat, bricht ihre Welt zusammen. „Vor der Diagnose hatte ich diese grenzenlose Sicherheit, dieses Vertrauen in meinen Körper, dass ich nicht krank werden kann. Das ist weg. Damit klarzukommen ist schwer“, sagt die 49-Jährige.

Bei der Anmeldung im Krankenhaus am Tag vor der OP, die den Tumor entfernen soll, trifft Uta Kowalski Birgit Wagner*. Auch sie hat Brustkrebs – und wirkt doch so positiv und voller Energie. Die Frauen kommen ins Gespräch. „Wir haben festgestellt, dass wir denselben Arzt haben und haben uns dann das Krankenzimmer geteilt“, erzählt die 56-jährige Birgit Wagner. „Biggi ist stärker als ich“, sagt Uta Kowalski und lacht mit gebrochener Stimme. „Die ist immer optimistisch. Sie tut mir einfach gut.“

Die beiden treffen sich nach der Operation einmal im Monat, tauschen sich aus über ihre Behandlung, geben sich Tipps. „Jede findet ja etwas anderes heraus“, sagt Birgit Wagner. Auch die anschließende Bestrahlung besuchen die Frauen zusammen. Sie beschließen, die nach der Therapie vorgesehene Anschlussreha im Dezember 2015 ebenfalls gemeinsam zu machen. Ihre Wahl fällt auf die Immanuel Klinik Märkische Schweiz in Buckow. Sie können in der Nähe ihrer Familien bleiben und die schöne Landschaft genießen. „Und es ist eine rein onkologische Reha. Hier arbeiten Krebsspezialisten und den anderen Patienten geht es wie einem selber“, begründet Uta Kowalski.

Heilende Gemeinschaft


In der Reha nehmen sie Sport- und Bewegungstherapie, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Ergo- und Kunsttherapie in Anspruch, gehen zu Vorträgen über das Leben mit und nach der Krankheit, setzen sich mit der psychischen Belastung auseinander – und treffen Susanne Grünwald*. „Wir haben sie allein herumlaufen gesehen und sie gefragt, ob sie sich uns nicht anschließen will“, erzählt Uta Kowalski. Susanne Grünwald will. Der stillen 47-Jährigen ist nach einem Krebsbefund die Schilddrüse entfernt worden. Die Gemeinschaft tut ihr gut. „Man wusste immer, mit wem man den Abend verbringen kann“, sagt die begeisterte Bastlerin.

Tagsüber gehen die Frauen zur Gymnastik und zu Chi Gong, sie walken, kochen, malen oder flechten Körbe, nehmen Melissenbäder in riesigen Wannen, entspannen in Liegesesseln zu Meeresklängen oder bekommen wohltuende Massagen. Abends spielen sie zusammen Karten, arbeiten an Kreativprojekten aus Susanne Grünwalds unerschöpflichem Fundus an Bastelmaterial und tauschen sich dabei aus. „Wir können miteinander lachen und erzählen. Wir sind unsere eigene Selbsthilfegruppe geworden“, sagt Birgit Wagner.

Das bleibt auch nach der ersten Reha so. Als sie ein Jahr später eine weitere Reha machen dürfen, beantragen die Freundinnen diese zu dritt. „Partnerreha“ schreibt die Krankenkasse auf den Antrag. Die drei Frauen kichern. Ein eigenes Zimmer bekommt aber doch jede. Und wieder gehen sie nach Buckow. „Hier kennen wir uns aus und wissen, was uns gut tut“, sagt Uta Kowalski und beklebt einen Styroporring mit Serviettentechnik und im Wald gesammelten Zweigen.

Onkologische Rehabilitation als Hilfe zur Selbsthilfe. Dem Leben zuliebe.


„Als Rehaklinik ist unser wichtigstes Anliegen, den Patienten Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, damit sie ihren Alltag selbstständig meistern können und wieder Lust auf das Leben spüren", sagt Dr. med. Birgit Bartels-Reinisch, Ärztliche Leitung und Chefärztin der Immanuel Klinik Märkische Schweiz. „Wenn sich Patienten bei uns anfreunden und auch nach der Reha noch füreinander da sind, haben wir gemeinsam etwas erreicht, was über die medizinische Betreuung weit hinausgeht – Freunde fürs Leben.“

Der Leitgedanke, an dem sich Dr. Bartels-Reinisch und ihr Team für die Arbeit in der Immanuel Klinik Märkische Schweiz orientieren und den die Erfahrung der drei Freundinnen bestätigt, stammt vom Renaissance-Arzt Paracelsus: „Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch. Der höchste Grad dieser Arznei ist die Liebe.“

* Name geändert

Mehr Informationen zum Angebot der Immanuel Klinik Märkische Schweiz finden Sie auf der Homepage.

 
 
 
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