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30.05.2018

Dem Leben zuliebe nachhaltig handeln in Krankenhäusern und der Pflege

Die Immanuel Diakonie beteiligt sich an den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit vom 30. Mai bis 5. Juni. Nachhaltiges Handeln ist für das Ernährungs- und Dienstleistungsmanagement ein ganzjähriges Anliegen.

Äpfel aus der Region - geschmackvoll und nachhaltig. In der Aktionswoche Nachhaltigkeit gibt es sie in den Immanuel Kliniken in Berlin und Brandenburg geschenkt.

Wenn es in den Immanuel Kliniken in Berlin und Brandenburg Äpfel aufs Haus für jeden gibt, laufen gerade wieder die „Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit“. Am 5. Juni erhalten die Patienten auf Wunsch ihre Essenstabletts zudem ohne Plastikverpackungen. Unter der Federführung des Ernährungs- und Dienstleistungsmanagements beteiligt sich die Immanuel Diakonie vom 30. Mai bis 5. Juni 2018 an den Aktionstagen, die dem Thema Nachhaltigkeit mehr Aufmerksamkeit verschaffen und das bereits bestehende Engagement sichtbar machen sollen. Nachhaltiges Handeln ist dem Leitungsteam der Hauswirtschaft ein besonderes Anliegen – nicht nur während der Aktionswoche.

Ute Wirth, Bereichsleiterin Ernährungs- und Dienstleistungsmanagement, Stephanie Gefeller, Betriebsleiterin Ernährungs- und Dienstleistungsmanagement, und Lutz Fohgrub, Betriebsleiter Gastronomie, nehmen die Immanuel Diakonie „dem Leben zuliebe“ in die Verantwortung, ressourcenschonend zu handeln. Gemeinsam identifizieren sie Handlungsfelder, in denen die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ihren klimatischen und ökologischen Fußabdruck verringern können. Dazu gehören die Bereiche Wäsche, Gastronomie, Reinigung, Mülltrennung und papierlose Verwaltung.

„Wir überprüfen, wo und wie wir Abläufe, Materialien und Zulieferverträge anpassen können, um auch bei engen finanziellen Spielräumen einen spürbaren Unterschied in Sachen Nachhaltigkeit zu erreichen“, sagt Ute Wirth.

Werterhaltend säubern: „Man kann Dinge auch kaputt reinigen“

So arbeitet die Hauswirtschaft nach einer Neuausschreibung jetzt mit einem Lieferanten für Berufskleidung zusammen, der nachhaltig in Deutschland produziert und somit kurze Zulieferwege hat. Die Arbeitskleidung ist nicht mehr namentlich gekennzeichnet, sondern wird nur noch nach Größen sortiert gewaschen und gelagert. „Das spart Geld, Zeit und Ressourcen“, betont Stephanie Gefeller.

Bettwäsche, Gardinen und Duschvorhänge werden nach standardisierten Wäschestatuten gewaschen. „Das heißt, dass wir Standards festgelegt haben, wann genau sie gereinigt werden müssen und wann nicht. So verhindern wir, dass sie unnötig häufig aufbereitet werden, erklärt Leiterin Ute Wirth. Dies schone auch das Material, das dann seltener ersetzt werden müsse. „Man kann Dinge nämlich auch kaputt reinigen.“. Das gelte beispielsweise auch für Fußböden. „Deshalb haben wir ein werterhaltendes Reinigungskonzept eingeführt“, ergänzt Stephanie Gefeller.

Auch die Reinigungsmittel unterwerfen die Fachfrauen einer kritischen Kontrolle. „Wo möglich, also überall dort, wo wir nicht desinfizieren müssen, setzen wir auf umweltschonende Reiniger mit Ökolabel“, sagt die Betriebsleiterin. Fast alle Einrichtungen der Immanuel Diakonie sind mit dem „Clean and Green“ Zertifikat für umweltschonende Reinigung ausgezeichnet.

Regionale Kost, Veggidays und Klimateller

In der Gastronomie reduziert die Hauswirtschaft Lebensmittelverschwendung, indem sie nicht mehr nach einem ständig wechselnden Plan kocht, sondern die Patienten ihre Speisen von einer Karte auswählen können. „Dadurch erreichen wir große Einsparungen im Wareneinsatz und bei der Entsorgung von fertig gekochten Speisen“, sagt Lutz Fohgrub.

Bei der Speisenproduktion verzichtet Immanuel.Kocht soweit wie möglich auf Palmöl und Hefeextrakte, setzt auf „Veggidays“ für Patienten und Mitarbeitende, auf weniger Fleisch bei Veranstaltungen und auf regionale Ware, wenn diese in der erforderlichen Menge verfügbar ist. Darüber hinaus bieten die Kantinen und Restaurants täglich einen „Klimateller“ an – ein Gericht mit besserer CO2-Bilanz.

Immanuel.Kocht hat für Veranstaltungscatering Einwegplatten abgeschafft, verzichtet weitestgehend auf Aluverpackungen und „To go“-Becher und setzt auf Mehrweg. Zudem legt die Gastronomie den Buffets bei Veranstaltungen Papiertüten bei, in denen sich die Gäste übriggebliebene Speisen mitnehmen können. „Wir müssten sie sonst entsorgen“, erklärt Lutz Fohgrub.

Nachhaltigkeit schafft Kunden

Nachhaltiges Handeln ist nicht nur gut für das Klima und die Umwelt, weiß Ute Wirth, die noch viele weiter Beispiele für das Engagement des Ernährungs- und Dienstleistungsmanagements nennen könnte. „Nachhaltigkeit schafft auch Kunden. Denn immer mehr Kunden legen Wert darauf, Leistungen von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen zu beziehen.“

Hintergrund: Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat 2012 die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit anlässlich der Weltkonferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (Rio+20) ins Leben gerufen. Ziel ist es, dem Thema Nachhaltigkeit mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen, das Engagement zahlreicher Personen und Institutionen sichtbar zu machen und noch mehr Menschen dazu zu bewegen, nachhaltig zu handeln. Seit 2015 finden die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt, einer von Deutschland, Frankreich und Österreich ins Leben gerufenen Initiative für Menschen aus ganz Europa. Wer sich an den Aktionstagen in Deutschland beteiligt, nimmt zugleich an der Europäischen Nachhaltigkeitswoche teil.

 
 
 
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